Laster raus

Kein Lkw-Durchgangsverkehr mehr in der Kirchzeile

Weniger Laster, mehr Leben: Grüne wollen Kirchzeile vom Lkw-Verkehr entlasten.
Ein erster Schritt mit großem Potenzial: Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat beantragt die Sperrung der Kirchzeile für den Lkw-Durchgangsverkehr. Damit könnte ein lang gehegter Wunsch vieler Bad Aiblinger*innen ein Stück näher rücken: eine Kirchzeile mit spürbar mehr Lebensqualität.

Die Kirchzeile dicht befahrenes Herzstück unserer Stadt

Wer an einem sonnigen Nachmittag durch die Kirchzeile spaziert, erlebt alles andere als verkehrsberuhigte Idylle: Lkw donnern vorbei, Gespräche in den Straßencafés werden regelmäßig vom Lärm unterbrochen, und das Queren der Straße wird schnell zum Abenteuer. Von entspannter Piazza-Atmosphäre keine Spur. Die Kombination aus dichtem Durchgangsverkehr, begrenztem Raum und der aktuellen Baustelle des Lichtspielhauses belastet das städtische Herzstück spürbar – für Anwohnende ebenso wie für Gäste und Gewerbetreibende.

Jetzt oder nie – das Zeitfenster für Veränderung

Mit der für Ende 2025 geplanten Eröffnung der Westtangente Rosenheim ergibt sich nun ein verkehrspolitisches Zeitfenster: Die Kirchzeile verliert ihre bisherige Rolle als Nord-Süd-Verbindung für den überregionalen Verkehr. Genau hier setzt der Antrag der Grünen an. Sie fordern, die Sperrung für Lkw-Durchgangsverkehr so vorzubereiten, dass sie parallel zur Eröffnung der Westtangente in Kraft treten kann.

Lebensqualität statt Abkürzung

Die Maßnahme soll gleich mehrfach Wirkung entfalten: weniger Lärm und Abgase, mehr Sicherheit für Rad- und Fußverkehr, eine Aufwertung des Stadtbilds. Zugleich soll verhindert werden, dass die Kirchzeile zur Ausweichroute für den Verkehr von der künftigen Tangentenabfahrt Öllerschlößl wird.

„Die Kirchzeile ist unser Wohnzimmer, nicht unsere Autobahn“, heißt es dazu aus der Fraktion. Eine klare Botschaft.

Ein Anfang, kein Endpunkt

Natürlich ist die Sperrung für Lkw nur ein erster Schritt. Die Vision einer echten Fußgängerzone, wie sie viele Bad Aiblinger*innen im Kopf haben, braucht mehr: mutige Verkehrsplanung, gute Alternativen für Lieferverkehr, und vor allem politischen Willen. Aber ohne Anfang kein Aufbruch.

Vielleicht wird man in ein paar Jahren zurückblicken und sagen: Es begann mit einem Antrag zur rechten Zeit.

Martina Thalmayr