Menschen in Aibling Jugendinitiative JiM

Damals wie heute einTreffpunkt für die Jugend

Jugendinitiative im Mangfalltal JiM: Zusammen feiern, das Leben genießen
und einfach eine gute Zeit zusammen haben – gestern, heute, morgen


Mit diesem Wunsch gründete sich 1990 die Jugendinitiative Mangfalltal e.V. und bekam von der Stadt kurz darauf den Auftrag, selbstverwaltet Jugendarbeit zu betreiben. Selbstverwaltet – das heißt: ohne Eltern, ohne Erwachsene, nur Jugendliche für sich.

Das Stellwerk

Am Bahnhof im „Stellwerk“, später im „Bergwerk“, ist genau das gelungen. Jedes Wochenende öffnet das „Werk“ seine Türen und ist der Ort, an dem sich Jugendliche treffen und austauschen können. Ein Ort für Gespräche, zum Erfahrungen Sammeln, zum Austoben. An dem die Unvernunft auch mal gewinnt und kein Erwachsener dazwischenredet. Weniger digital und mehr physisch. Mit dieser Idee bewähren sich das Werk und seine Mitglieder in wenigen Jahren als Allzweckzuhause für alle Lebenslagen.

Egal, mit welchem Paket jemand im Werk auftaucht, er bekommt dazu einen Rat und eine Umarmung. So hat die JiM-Gemeinschaft auch schon fast alles erlebt. Die Klausurenphase und die Abiturnoten. Freudentränen und Krokodilstränen. Euphorische Nächte und deprimierende Vormittage. Den ersten Kuss und den ersten Kater. Sonnenuntergänge und Sonnenaufgänge. Lagerfeuer und das allererste Newcomer- Livekonzert. Nicht selten sitzen wir mehrere Tage hintereinander auf unseren roten Kinosesseln und grübeln bei einem kalten Bier oder Tee über die Welt und unsere Rolle darin nach. Erörtern, was uns aktuell nervt oder Probleme bereitet, spielen einige Partien Kicker und kommen am nächsten Tag mit neuen Gedanken wieder. So ging es den Jugendlichen früher und so geht es uns heute noch. Die JiM hat viele Jahrgänge und Schüler geprägt und unser Konto der Erinnerungen und goldenen Momente ist riesig. Zahllose Werkabende, Konzerte, Freiluftkinos, Bühnenprogramme, sogar Festivals wie die Nonfiktionale und das Indiebase – neue Ideen gab und gibt es immer.

Ein „funktioniert nicht“ wird selten akzeptiert. So entstehen kreative und teils auch waghalsige Projekte, die uns junge Menschen an unsere Grenzen bringen und zusammenschweißen. Oft über Jahrzehnte. Manche schließen die JiM ins Herz wie eine Familie. Und so ist es dann immer wieder schön, an den Vereinsgeburtstagen ehemalige Mitglieder zu treffen, die erzählen, wo sie mittlerweile gelandet sind und was sie aus der Zeit im Werk mitgenommen haben. Und das bestätigt immer wieder, dass die JiM noch das ist, was sie in den 90ern schon war: Ein Rückhalt und zugleich Sprungbrett ins Leben.

Marinus Halbig