Bad Aibling ist Fairtrade-Stadt – was bedeutet das?

Bund, Länder und Kommunen beschaffen jedes Jahr Waren und Dienstleistungen im Wert von rund 500 Milliarden Euro. Öffentliche Auftragsvergabe ist damit ein bedeutender Wirtschaftsfaktor – diese Marktmacht kann bewusst genutzt werden, um faire Lebensbedingungen für Menschen weltweit zu fördern.

Unsere Stadt hat sich schon vor zwölf Jahren per Stadtratsbeschluss dazu verpflichtet, sich in besonderem Maße für die Menschenrechte im Handel mit Gütern aus dem globalen Süden einzusetzen. Um das Siegel „Fairtrade-Stadt“ führen zu dürfen, muss Bad Aibling verschiedene Kriterien erfüllen und dies auch regelmäßig nachweisen.

In unserer Fairtrade-Steuerungsgruppe vernetzen sich die Aktiven aus Schulen, aus der Kita Camino,
aus dem Weltladen, aus dem Stadtrat und der Verwaltung, aus den Kirchengemeinden und der Volkshochschule. Wir veranstalten Vorträge, Filme, Verkostungen, thematisieren Lebens und
Arbeitsbedingungen der Bäuer* innen und Arbeiterinnen am Anfang der Lieferketten von Kaffee, Kakao, Baumwolle, Kleidung, Natursteinen und IT-Ausstattungen.
Wir wollen helfen, Lieferketten transparenter zu machen, damit Kinderarbeit, Sklavenarbeit, extreme Armut und Ausbeutung bei der Produktion unserer Konsumgüter sichtbar werden. Wir wollen umweltfreundliche Anbaumethoden unterstützen, die im Einklang mit der Natur stehen und die Artenvielfalt fördern, die dem Klimawandel widerstehen, das Klima und die Böden schützen und unsere natürlichen Lebensgrundlagen bewahren.

Solidarisch mit den Erzeugerinnen, den Fairhandels-Unternehmen und Konsument*innen stemmen wir uns gegen den derzeitigen Druck, den ein weltweiter Backlash von Populisten, Konzernen und Autokraten erzeugt. Unbeirrt arbeiten wir für eine gerechtere Welt, ein sicheres und lebenswertes Leben für alle Menschen, für kulturelle Vielfalt – für ein pralles Leben ohne Ausbeutung. Jetzt erst recht!

Anita Fuchs (städtische Referentin für Fairtrade und Beschaffung)