Mit ein paar einfachen Maßnahmen können Sie Ihren Garten in ein
herbstliches Refugium für Igel, Eichhörnchen, Vögel, Bienen und
viele andere schützenswerte Tiere verwandeln:
- Herbstlaub liegen lassen
Laub, das im Herbst zu Boden fällt, sollte nicht sofort entfernt werden.
Es bietet vielen Gartentieren wertvolle Verstecke und Baumaterial. Auch abgestorbene Äste und Reisig
erfüllen eine wichtige Funktion:
Während Vögel daraus Nester bauen, finden Igel, Kröten und Insekten in zusammengeschobenen Haufen
sichere Plätze zum Überwintern. Eine natürliche Laubschicht schützt außerdem Ihre Beete vor Frost und
verwandelt sich mit der Zeit in nährstoffreichen Dünger.
Wichtig: Verzichten Sie auf Laubbläser! Diese Geräte gefährden Kleintiere wie Käfer, Spinnen und
Larven, die im Boden leben. Greifen Sie stattdessen lieber zu einem Rechen und arbeiten Sie vorsichtig. - Bei Beeren, Nüssen und Früchten: Tiere mit naschen lassen
Im Herbst fällt es Wildtieren schwer, ausreichend Nahrung zu finden. Ernten Sie deshalb nicht alle Früchte komplett ab. Lassen Sie einen Teil der Beeren, Äpfel oder Nüsse an Sträuchern und Bäumen – sie sind eine wichtige Nahrungsquelle, besonders für Vögel, die bei uns überwintern. - Rückschnitt verschieben
Wenn Sie Hecken und Sträucher erst im Frühjahr zurückschneiden, helfen Sie Vögeln und Insekten
durch den Winter. Vögel fressen die übrig gebliebenen Samen, während sich Insekten in hohlen Stängeln
oder Samenkapseln verstecken. Noch besser: Schneiden Sie Ihre Hecken im Wechsel nur alle zwei
Jahre zurück. So bleibt ein dauerhaftes Angebot an Nahrung und Unterschlupf bestehen. Auch spätblühende Pflanzen wie Sonnenblumen oder Disteln sollten bis zum Frühjahr stehen bleiben – sie liefern wichtige Samen und bieten Schutz. - Frühblüher im Herbst pflanzen Pflanzen Sie jetzt Blumenzwiebeln, die schon im Spätwinter blühen,
wie Krokusse, Schneeglöckchen oder Lungenkraut. Diese Frühblüher bieten den ersten hungrigen
Bienen und Bestäubern im Jahr lebenswichtige Nahrung. Achten Sie beim Einkauf auf biozertifiziertes
Saatgut – so vermeiden Sie schädliche Pestizide, die Nützlingen schaden können.
Hilfe für Igel
Igel gelten inszwischen als „potenziell gefährdet“. In einem naturnahen Garten finden sie Unterschlupf
in Laub- oder Reisighaufen – achten Sie dabei auf eine ruhige, geschützte Lage. Wer Igel zusätzlich mit etwas
hochwertigem Katzenfutter versorgt, hilft ihnen dabei, sich ausreichend Winterspeck anzufressen. Mit etwas Rücksicht und Geduld wird Ihr Garten im Herbst zu einem wertvollen Rückzugsort für viele heimische Tierarten – und belohnt Sie im Frühjahr mit neuem Leben und summender Vielfalt.
Sabine Drexlmaier